Eine Reise durch die wilden Gebiete Botswanas
Grasende Elefanten an den Ufern des Okavango Deltas, regungslose Krokodile mit geöffnetem Maul auf Sandbänken, Nilpferde, die sich im Wasser vor der Sonne schützen und mit den Ohren schlackern. Willkommen an einem der wohl wildesten und spektakulärsten Plätze dieser Erde: Botswana.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen drei unberührte Regionen dieses atemberaubenden Landes vor: das Okavango Delta, die Makgadikgadi Salzpfannen und Linyanti. Besucher werden nur selten auf ihre eigenen Artgenossen treffen, stattdessen erwartet sie ein nachhaltiger Individualtourismus mit hochwertigen und liebevoll geführten Lodges.

Okavango Delta
Das Okavango Delta ist wohl der Inbegriff für afrikanische Wildnis. Mit einem Geflecht aus Flussarmen, Seen, Auen und einer Sumpflandschaft bildet es ein üppiges Naturparadies für Tiere und Pflanzen. Bei vollem Wasserstand ist es mit über 20.000 Quadratkilometern Fläche das größte Binnendelta der Welt und gehört seit 2014 zum UNESCO-Welterbe.
Die hohe Dichte an Tieren sowie über 1.300 Pflanzenarten in den Feuchtgebieten machen das Okavango Delta zu einem Garten Eden. Für Besucher bedeutet das: atemberaubende und unvergessliche Begegnungen mit riesigen Elefantenherden, Löwenrudeln, die vor sich hindösen, grasenden Büffeln und Zebras sowie den seltenen Afrikanischen Wildhunden. An den Ufern sonnen sich Krokodile und Nilpferde. Die Luft ist erfüllt von Vogelgezwitscher und Lauten, die sich als Sound Afrikas ins Gedächtnis einprägen.



Das Wunder des Okavango Deltas
Das Okavango Delta ist eines der Highlights in Botswana. Sein Wasserstand variiert je nach Jahreszeit, am höchsten ist er von etwa Juli bis September. Aber ist das nicht mitten in der Trockenzeit? Warum ist das so?
Der rund 1.700 Kilometer lange Okavango entspringt im Hochland von Angola, wo der Fluss noch den Namen Cubango trägt. Von Angolas Hochland legt er den weiten Weg durch Namibia bis nach Botswana zurück. Und tatsächlich wird der Okavango fast nur mit dem Wasser aus Angola gespeist. Die Regenzeit in Angola setzt je nach Region zwischen September und November ein und dauert bis April. In dieser Zeit schwillt der Cubango an und schickt die Wassermassen auf die lange Reise durch verschlungene Flussläufe der drei Länder.
Das Wasser erreicht aufgrund des langen Weges genau dann das Okavango Delta, wenn hier die Trockenzeit ihren Höhepunkt erreicht. Ausgetrocknete Schlammlöcher, staubige Vegetation und versiegte Nebenflüsse machen den Tieren zu schaffen. Doch das erste Rinnsal kündigte neue Zeiten an. Das Wasser aus Angola erreicht das Binnendelta. Es schwillt so sehr an, dass das Flussbett es allein nicht führen kann. Es tritt über sämtliche Ufer und überschwemmt das trockene Land.
Weil im Umland des Deltas weiter Trockenheit und Dürre herrschen, wandern die grasfressenden Tiere zum fruchtbaren Delta, gefolgt von Raubtieren, die wiederum ihrer Nahrung hinterherziehen.
Nach und nach versickert das Wasser in den nächsten Monaten im Wüstenboden und verdunstet in der Luft. Das ist ebenfalls eine Besonderheit: Im Okavango Delta versiegt der mächtige Fluss einfach in der Kalahari, statt im Meer zu münden.
Unser Tipp für die Unterkunft: Jao Camp
Das Jao Camp liegt im Herzen des Okavango Deltas auf einer abgelegenen Insel. Bei erhöhtem Wasserstand ist das Camp nur mit einem Boot zu erreichen. Besucher sind zu Gast im Lebensraum riesiger Antilopenherden, grunzender Nilpferde und imposanter Elefanten. Der Tag beginnt und endet im wilden Nirgendwo Botswanas und ist gespickt mit Safaris, Buschwanderungen und Fahrten im traditionellen Mokoro, dem Einbaum-Boot.
Auf Annehmlichkeiten müssen Gäste dennoch keineswegs verzichten. Das Jao Camp wartet mit Luxus auf höchstem Niveau auf und begeistert mit markanten Designelementen, die eine Verbindung zwischen Mensch und Natur schaffen.


Makgadikgadi Salzpfannen
Sie sind so einzigartig wie selten: die Makgadikgadi Salzpfannen. Neben der Uyuni-Salzwüste in Bolivien und der Großen Salzwüste in Utah ist sie eine drei größten Salzpfannen der Erde. Einst befand sich an dieser Stelle ein See, der vor mehreren Tausend Jahren austrocknete. Heute ist die Region bekannt für scheinbar unendliche Weite und uralte Baobab-Bäume.
An das heiße Klima während der Trockenzeit sind nur wenige Tierarten angepasst. Erdmännchen, Oryxantilopen und Schabrackenhyänen erwecken die Salzwüste jedoch zum Leben. In der Regenzeit hingegen verwandeln sich die Makgadikgadi Salzpfannen zu Seen und mit ihnen die Umgebung in fruchtbares Land. Sie sind ein wichtiger Bestandteil für wandernde Tiere auf der Suche nach Nahrung, wie Gnus und Zebras, denen auf geschmeidigen Pfoten hungrige Raubkatzen folgen.
Im ewigen Kreislauf der Natur ziehen die Tiere in der nächsten Trockenzeit weiter zu anderen Nahrungsquellen, etwa dem Okavango Delta.
Für Besucher ist ein Aufenthalt während der Trockenzeit keineswegs mit Langeweile verbunden. Statt Pirschfahrten im Jeep stehen spannende Quad-Biking-Touren durch die Wüste auf dem Programm. Sie tauchen ein in die grenzenlose Weite und lassen sich den warmen Fahrtwind um die Nase wehen. Bei einem Zwischenhalt mit abgeschaltetem Motor ist die Stille ganz laut – und so beruhigend.
Noch intensiver wird das Erlebnis in den Makgadikgadi Salzpfannen bei einer Übernachtung unterm Sternenhimmel. Kein Kunstlicht stört die Sicht und somit ist er besonders klar und hell. Mitten in der Wüste schlagen Besucher ohne Zelt und Moskitonetz ihr Lager auf und machen es sich unter dem unendlichen Himmelszelt gemütlich.
Im Gebiet der Makgadikgadi Salzpfannen lebt und arbeitet das uralte und naturverbundene Volk der San. Bei einem Community-Besuch erhalten Gäste authentische Einblicke in seine Lebensweise. Wie finden die Menschen Wasser in der Wüste? Welche Jagdtechniken wenden sie an? Besucher werden außerdem viel Freude haben, einige Worte der San nachzusprechen und sich an den Klick- und Schnalzlauten der Sprache auszuprobieren.



Unsere Tipps für die Unterkunft: Jack´s Camp & San Camp
In Jack’s Camp trifft der Stil der 40er Jahre auf die Weite der Makgadikgadi Salzpfannen. Besucher tauchen in das Wüstenleben ein, ohne jedoch auf Komfort zu verzichten. Die Gästezelte bieten großzügigen Platz mit sagenhaften 270 Quadratmetern, davon fallen 135 Quadratmeter auf ein Außendeck mit Pool, Außendusche und einen spektakulären Blick auf die Salzpfannen.
Am Rande der Nwetwepfanne befindet sich das San Camp. Die luftig weißen Zelte sind umgeben von Wüstenpalmen, sonst nichts. Stille, Weite und Wildnis bilden ein den Alltag vergessen lassendes Dreigespann. Das Camp bietet eine hohe Privatsphäre, nur sieben hochwertig ausgestattete Zelte stehen zur Verfügung. Das bedeutet: keine Touristenmassen, keine überfüllten Geländewagen. Stattdessen: Sie, die Wüste und das naturverbundene Volk der San.




Linyanti
Linyanti befindet sich im äußersten Norden Botswanas an der Grenze zum Caprivi-Streifen, Namibia. Das fruchtbar-üppige Gebiet ist mit seinen dichten Papyrus- und Schilfgrassümpfen, Palmenhainen, Mopane-Wäldern sowie Überschwemmungsgebieten des Linyanti River ein Eldorado der Tierwelt.
Weil Nahrung und Wasser im Überfluss vorhanden sind, zieht Linyanti Wildtiere aller Art an: Elefanten, Löwen, Nilpferde, Afrikanische Wildhunde sowie riesige Büffel-, Zebra- und Gnuherden, um nur einige zu nennen. In den privaten Schutzgebieten der Region gibt es keine Zäune, das heißt, die Tiere können frei wandern. So gibt es hier etwa Elefantenkorridore, auf denen erfahrene Leitkühe seit Generationen ihre Herden sicher zu den Wasserquellen führen.



Unser Tipp für die Unterkunft: DumaTau
Das DumaTau liegt genau zwischen zwei solcher “Elefantenhighways”. Pulsbeschleunigende Begegnungen mit den grauen Riesen im Camp gehören fast zum Alltag. Auch die eigene Terrasse ist ein echter Premiumplatz, um Elefantenherden etwa bei einer Flussdurchquerung zu beobachten. Mit etwas Glück erleben Gäste die Tiere aus nur wenigen Metern Entfernung. Dabei bedeutet DumaTau in Setswana „Löwenbrüllen“. Doch keine Sorge, auch elegante Raubkatzen wie Löwen und Leoparden gibt es zur Genüge. Das Camp liegt direkt am Flussufer und verfügt über eine Länge von 45 Kilometern am selbigen. Somit bietet es hervorragende Möglichkeiten, Tiere aller Art nicht nur im Camp, sondern auch bei einer Pirschfahrt zu entdecken.
Darüber hinaus bietet das DumaTau Abgeschiedenheit und Privatsphäre. Nur acht Zeltsuiten, ausgestattet mit handgefertigten Mosaikfliesen, Akazienholz und lokalen Textilien, schaffen einen Rückzugsort für Familien, der fern vom Alltag und Menschentrubel ist.


Verlängerter Familienurlaub zu den Victoria Falls
Nach erlebnisreichen Tagen in Botswana könnte der krönende Abschluss des Familienurlaubs ein Besuch der Victoria Falls sein, die sich zwischen Simbabwe und Sambia befinden. Sie gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO und das zu Recht: Auf einer Breite von über 1.700 Metern stürzen mächtige Wassermassen rund hundert Meter in die Tiefe. Der Sprühnebel der Fälle steigt bis zu 300 Meter auf und ist noch in bis zu 30 Kilometern Entfernung zu sehen. Als wäre dieses Naturschauspiel nicht genug, können Familien einen Helikopterflug buchen, Bungee-Jumping wagen, Kanu fahren oder eine Wildwasserrafting-Tour starten.
Unser Tipp für die Unterkunft ist die Luxuslodge Matetsi Victoria Falls in Simbabwe. Sie liegt etwa 40 Kilometer von den gewaltigen Victoriafällen entfernt und ist umgeben von unberührter Wildnis. Die Suiten verlaufen entlang des lebenspendenden Sambesi und sind mit einer exquisiten Innenausstattung versehen.
Botswana: Ein Land für einen abenteuerlichen Familienurlaub
Botswana ist unserer Meinung nach ein ausgezeichnetes Ziel für einen Familienurlaub. Das Land verzaubert durch Ursprünglichkeit, hochwertigen Individualtourismus sowie exklusive Safaricamps. Nach Südafrika, dem “Einsteigerland” für Familienurlaub auf dem afrikanischen Kontinent, ist Botswana bestens geeignet für Familien, die in Sachen Wildnis den nächsten Schritt wagen wollen:
1. Maßgeschneiderte Familiensafaris
Viele Camps in Botswana bieten private Safaris an, an denen nur die eigene Familie teilnimmt und keine anderen Gäste. Dadurch kann ein Guide auf alle individuellen Bedürfnisse und Fragen eingehen und die Safari an den Rhythmus von Groß und Klein anpassen.
2. Tierbeobachtungen zum Staunen
Das Okavango Delta und Linyanti sind aufgrund ihrer fruchtbaren und üppigen Beschaffenheit ein hervorragender Ort, um Löwen, Elefanten, Wildhunde und Co. zu beobachten. Kinder und Eltern staunen gleichermaßen über Begegnungen, die jede Dokumentation in den Schatten stellen.
3. Abenteuer ohne Überforderung
Statt stundenlanger, ermüdender Fahrten bieten viele Lodges Flüge an. Bei einer Flugsafari etwa fliegen Gäste mit einem Kleinflugzeug von Lodge zu Lodge. So reist es sich entspannter und kleine Kinder werden nicht überfordert.
4. Hochwertige Lodges mit Familienfokus
Viele Lodges (etwa die von uns genannten) sind voll und ganz auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt. Familienzelte bieten extra viel Platz, Mahlzeiten schmecken auch den jungen Gaumen, die Tage können flexibel gestaltet werden und oft gibt es spezielle Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.
5. Unberührte Natur und echte Exklusivität
Botswana setzt auf nachhaltigen Luxus mit wenigen Gästen. Familien, die gemeinsame Zeit in der Natur fernab vom Massentourismus verbringen wollen, können hier den Alltag vollkommen hinter sich lassen.
6. Mokoro-Fahrten und Buschwanderungen
Am intensivsten erleben Familien das Safari-Geschehen bei Buschwanderungen oder einer Fahrt im Mokoro. Im direkten Kontakt mit der Wildnis sind alle Sinne geschärft. Viele Unterkünfte bieten darüber hinaus kindgerechte Buschwanderungen mit Fährtenlesen und Naturkunde an.

Beste Reisezeit für Botswana
Die beste Reisezeit für Botswana ist die Trockenzeit von Mai bis etwa Anfang Oktober. Durch den seltenen Regen versammeln sich die Tiere an den Wasserstellen und können leicht aufgespürt werden. Die Temperaturen erreichen 25 bis 35 Grad Celsius.
Die Regenzeit dauert von Ende Oktober bis April und ist ebenso besuchenswert: Die Kalahari erblüht teils in bunten Farben und nichts erinnert mehr an eine Wüste. In dieser Zeit bringen Tiere außerdem ihren Nachwuchs zur Welt, die für viel Freude und Entzücken bei den Safarigästen sorgen.
Reisesicherheit & Gesundheit
Botswana gilt als eines der sichersten Reiseziele Afrikas. Die innenpolitische Lage ist stabil und die Kriminalitätsrate auf einem niedrigen Niveau.
Flugreisen innerhalb des Landes funktionieren hervorragend, die Infrastruktur für Kleinflugzeuge ist ausgezeichnet. Allein im Okavango Delta gibt es über 30 Landebahnen, von denen die Lodges bequem zu erreichen sind. Gäste kommen ohne nervenaufreibende Autofahrten an ihr Ziel und können die Landschaft aus der Luft bestaunen.
Alle Camps, mit denen wir zusammenarbeiten, sind auf medizinische Notfälle vorbereitet, sodass Besucher sich keine Gedanken um eine Versorgung machen müssen. Da in Botswana je nach Region und Saison ein unterschiedliches Malariarisiko besteht, empfehlen wir jedoch, sich frühzeitig zum Thema Malariaprophylaxe beraten zu lassen.
Für alle weiteren Infos rund um Reisesicherheit und Gesundheit in Botswana kontaktieren Sie gerne unsere Mitarbeiter oder informieren Sie sich auf der Seite des Auswärtigen Amt.
Kultur & Begegnungen in Botswana
Botswana begeistert nicht nur mit seinem außergewöhnlichen Naturreichtum. Es sind, wie es so schön heißt, Land und Leute, die einen Familienurlaub prägen. Besonders faszinierend ist die Kultur der San, der ältesten Bevölkerungsgruppe des südlichen Afrikas. Ihre tief verwurzelte Verbindung zur Natur zeigt sich in uralten Jagdtechniken wie der Ausdauerjagd, Klicklauten in ihrer Sprache, das Sammeln von Nüssen, Wurzeln und Beeren und einem reichen Wissen über Heilpflanzen und Wildtiere. Begegnungen mit San-Gemeinschaften ermöglichen respektvolle Einblicke in ihre Lebensweise, wobei wir großen Wert auf authentische Angebote legen.


Nachhaltigkeit & Schutzgebiete
Botswana setzt auf nachhaltigen Tourismus und das Prinzip „High Value, Low Impact“. Das bedeutet, reglementierte Besucherzahlen und ein hohes Maß an Qualität und Komfort. Dank dieser Strategie können Schutzgebiete wie das Okavango Delta oder die Magkadikadi Salzpfannen bestehen. Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen bleiben erhalten, was Besucher anzieht und dem Land wiederum hilft, mit einem Teil der Einnahmen den Naturschutz zu fördern.
Viele Lodges und Camps arbeiten eng mit lokalen Gemeinden zusammen, fördern Bildungsprojekte und setzen auf eine ökologische Bauweise und Solarenergie. So wird Nachhaltigkeit gelebt und ohne erhobenen Zeigefinger an die Gäste weitergegeben. Kinder und Erwachsene lernen während ihres Aufenthaltes gleichermaßen, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit Natur und Kultur ist.
Botswana zeigt eindrucksvoll, dass Tourismus nicht zu Lasten der Natur gehen muss. Wer in dieses wunderschöne Land reist, leistet automatisch einen finanziellen Beitrag, der unter anderem direkt in Naturschutz- und Sozialprojekte fließt. Dank der damit entstehenden Schutzkonzepte profitieren Touristen (und Locals) von einer reichen Natur, die unvergessliche Erlebnisse schafft und wertvolle Impulse für einen bewussteren Umgang mit der Umwelt setzt.